Die Zukunft programmieren

Das Studium zum Software-Ingenieur wird überwiegend an Fachhochschulen, seltener an Universitäten angeboten.

Studienzeit und Zulassungsvoraussetzungen

Der Bachelor of Science bedeutet eine Studienzeit von sechs bis sieben Semestern. Der darauf aufbauende Master of Science benötigt vier Semester. Zugangsvoraussetzung ist die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder eine bestehende berufliche Qualifikation (z.B. studiengangspezifische Berufsausbildung oder praktische Berufserfahrung, Meistertitel). Viele private Hochschulen setzen auf ein eigenes Auswahlverfahren mit individuellen Kriterien (z. B. Eignungstest). Gelegentlich ist auch ein Praxissemester zur Erlangung des Bachelor-Grads gefordert.
Das Studium ist meist zulassungsfrei; lediglich besonders beliebte Hochschulen selektieren mittels eines Numerus Clausus (NC). Gelegentlich läuft das Vergabeverfahren auch über das zentrale Portal Studienstart. Über die Zugangsvoraussetzungen und den Ablauf des Auswahlverfahrens geben die Websites der jeweiligen Hochschule Auskunft. Einen guten Überblick über Studienstandorte, Studieninhalte und Ausstattung der Hochschulen bietet das CHE-Ranking von Zeit Campus.

Studieninhalte

In den ersten Semestern beinhaltet das Studium die Grundlagen der Informatik und des Software-Engineering. Module sind beispielsweise Betriebssysteme, Mathematik, Algorithmen und Datenstrukturen, Datenbanksysteme oder Programmiersprachen. Dieser Stoff wird zudem um Basiswissen aus Betriebswirtschaftslehre, Kommunikationstechnik und IT-Sicherheit ergänzt. Vor Beginn des ersten Semesters werden häufig Brückenkurse in Mathematik oder Programmieren angeboten, um Wissen aufzufrischen.
Kompetenzen werden in unterschiedlichen Formaten als Team-Aufgabe, Projekt-Aufgabe oder durch Interaktion mit Kunden erarbeitet. Nach Vermittlung der Grundlagen rücken praktische Aspekte zunehmend in den Mittelpunkt. Durch die stetige technische Weiterentwicklung unterliegen auch die Studieninhalte einem ständigen Wandel und neuen Herausforderungen.
Die angebotenen Schwerpunktsetzungen unterscheiden sich je nach Hochschule. Sie sollten den eigenen Interessen und Neigungen entsprechen, da sie der späteren Spezialisierung dienen. Vertiefungsrichtungen können z. B. sein:

  • Systems Engineering
  • Games
  • Datensicherheit
  • programmierbare digitale Systeme
  • IT-Management und -beratung

Austauschprogramme und Stipendien

Für die Zulassung zu einem Auslandssemester oder Austauschprogrammen müssen Zeugnisse als Übersetzungen mit Beglaubigung vorliegen. Selbiges gilt für zertifizierte Nachweise über Fremdsprachenkenntnisse; etwa im Rahmen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.

Studierende des Software-Engineering können im Rahmen des Erasmus Programms ein oder mehrere Semester an einer europäischen Partneruniversität absolvieren. Ziel ist, Mobilität zu Lernzwecken und transnationale Zusammenarbeit zu fördern. Aus diesem Grund sind Teilnehmende von den Studiengebühren befreit und erhalten bis zu 500 Euro monatliche Förderung für ein Erasmus-Studium oder bis zu 700 Euro für ein Erasmus-Praktikum. Master-Studenten des Software-Ingenieurwesens bietet sich im Rahmen des European Masters Programme die Möglichkeit zwei Semester an den Universitäten von Madrid, Bolzano oder Oulu (Finnland) zu verbringen.
Kirchliche Institutionen wie die Bischöfliche Studentenförderung des Cusanuswerk vergeben allgemeine Stipendien aller Fachrichtungen an Studierende katholischer Konfession.
Das Female Tech Talents Stipendium ist ausschließlich Frauen vorbehalten. Voraussetzung ist die Immatrikulation in einem Bachelor- oder Masterstudiengang, alternativ die bevorstehende Promotion. Außerhalb des Studiums erworbene Fachkompetenzen sind wichtiges Auswahlkriterium bei der Vergabe.
Das Game Development Scholarship von Crazy Games wählt seine Stipendiaten nach Kreativität, Begeisterung und eingereichten Arbeitsproben aus.

Zukunftsaussichten für künftige Software-Ingenieure

Industrieanlagen, Kaffeevollautomaten, Handys, Autos, bis hin zu Webshops für Naturkosmetik - Sie alle benötigen Softwares. Als Software-Ingenieur gibt es zahlreiche Einsatzgebiete: Softwarehäuser, technischer Support, Hardwarehersteller, Agenturen oder die Gaming-Industrie.
Ihre Tätigkeitsfelder erstrecken sich von Gestaltung, Entwurf, Konzeption, über Analyse, Gestaltung und Programmierung bis hin zum Testen und der Evaluation. Mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt 41500 Euro pro Jahr gehören Software-Ingenieure zu den besser bezahlten Absolventen.

Autor:
Zurück zur Übersicht aller Beiträge